Merz ist (endlich) Bundeskanzler

Wie viele Demütigungen musste Friedrich Merz in seinem Politikerleben erleben.

Als Franktionsvorsitzender wurde er durch Merkel und Stoiber hinter seinem Rücken entmachtet, bevor Erstgenannte sechszehn Jahre deutsche Bundeskanzerlin blieb.

Die Wahl zum neuen CDU-Vorsitzenden verlor er dann später zwei Mal. Gegen eigentlich blasse Gegenkandidaten.

Auch seine Wahl zum Bundeskanzler ging gestern im ersten Anlauf in Berlin schief. Die Eigenen folgtem ihm zunächst nicht.

Friedrich Merz hat gekämpft. Oft nicht ganz souverän und widersprüchlich, schließlich erfolgreich.

Deutschland hat endlich einen Kanzler Merz und eine Regierung. Mit konservativem Anstrich und mit vielen sozialdemokratischen Ministern.

Ich wünsche den Frauen und Männern um den neuen Kanzler alles Gute, viel Erfolg und dabei immer eine glückliche Hand!

Uwe-G. Schulze

Was nun Herr Merz?

Die Wahlen sind gewonnen. Dreißig Prozent sind es nicht geworden, aber eine Regierungsbildung mit zwei Parteien der demokratischen, politischen Mitte ist jetzt möglich.

Dies ist schon einmal gut.

Bis Ostern soll die Mannschaft stehen, soll es einen Koalitionsvertrag geben. Und die Zeit drängt. Nichts schadet mehr, als instabile Machtverhältnisse. Gerade in einer starken Wirtschaftsnation, im Zentrum unseres Kontinents.

Die Herausforderungen bleiben riesengroß.

Der Krieg, ein unberechenbarer amerikanischer Präsident, die Nöte der deutschen Wirtschaft, das andauernde Migrationsproblem und der Klimawandel.

Da müssen Lösungen her. Und die müssen vor allem europäisch gedacht werden, dabei finanzierbar sein und vor Gerichten bestehen können. Die Schuldenbremse aufzuweichen, scheint wegen der Mehrheitsverhältnisse momentan nicht machbar.

Die Menschen brauchen wieder Vertrauen in die Politik. Dabei spielt das Erscheinungsbild der neuen Regierung eine große Rolle.

Uwe-G. Schulze