So unmittelbar vor den Wahlen in den Vereinigten Staaten von Amerika gleicht die Welt einem schwelenden Pulverfass. In unserer Wahrnehmung war es lange Zeit noch nie so unsicher wie heute. Und die Eskalationsspirale scheint sich unaufhörlich weiter zu drehen.
Der Krieg bei unserem europäischen Nachbarn geht nun schon über zwei Jahre. Eine Pattsituation hat sich eingestellt, die keiner Seite Vorteile gebracht hat, aber täglich hunderte Menschenleben verschlingt. Der Aggressor Russland spielt auf Zeit und hat das Potential dazu. Die angegriffene Ukraine bettelt um Waffen und bekommt sie nur schleppend und widerwillig.
Im Nahen Osten kämpft der jüdische Staat Israel wieder mal um seine Existenz. Nach dem Angriff der Hamas schlägt er erbarmungslos zurück. Der Krieg hat mittlerweile weitere Staaten in dieser Region erfasst. Drohnenkrieg und Luftkrieg. Bilder sterbender Kinder sieht man in den Medien.
Und die Welt ist sich nicht eins. Aggressoren werden oft nicht klar benannt. Die Positionen schwanken, je nach Interessenslage. Die Völkergemeinschaft ist scheinbar machtlos. Ein Riese wartet auf seine Chance, eine kleine Insel einzunehmen.
Immer mehr Menschen flüchten. Aus Schutz vor dem Krieg, vor Armut und den Folgen des Klimawandels. Niemand wird sie aufhalten können und dies wird zur weiteren Destabilisierungen führen. Auch in unserer freien westlichen Welt.
Wird Amerika wieder zur geopolitischen Ordnungsmacht? Wird Amerika sich dem transatlantischen Bündnis weiter verpflichtet fühlen? Oder wird unsere Welt zerrieben, dann im Kampf zweier Großmächte? Amerika und China.
Der Ausgang der Präsidentenwahlen im Herbst wird ein Fingerzeig dafür sein, wohin die Reise geht – mit unserer Welt.
Uwe-Gunther Schulze