Europa in der geopolitischen Zwickmühle

Frieden muss her. Täglich sterben östlich von uns eintausend Soldaten auf beiden Seiten in den Schützengräben.

Der amerikanische Präsident legt nun, in seiner Ungeduld, einen Friedensplan vor. Die Ukraine tritt zwanzig Prozent ihres Territoriums an den Aggressor ab, so der Vorschlag. Selensky lehnt ab.

Diktatfrieden! Blaupause für China?

Aber, was sind die Alternativen? Den andauernden Zermürbungskrieg kann die Ukraine nicht gewinnen. Das Kräftverhältnis ist klar auf russischer Seite.

Und Europa ist sich uneins, was die Unterstützung betrifft und militärisch von den Amerikanern abhängig.

Was bleibt?

Gebietszugeständnisse muss es geben. Die Krim wird wieder russisch, alternativlos.

Aber, Sicherheitsgarantien für die ‚Restukraine‘ müssen her, wie auch immer diese aussehen. Blauhelme, NATO-Mitgliedschaft? Und, China braucht ein politisches Taiwan-Signal aus den Reihen der geschlossenen westlichen Welt.

Uwe-G. Schulze

Der Tauruseinsatz

Was liest man alles über die Wunderwaffe Taurus. Er soll die Entscheidungswaffe im Krieg werden und uns dem Kriegsende näher bringen.

Ist dies so?

Mit Sicherheit nicht. Das eine Million teure Projektil kann sicher relativ zuverlässig in das russische Kernland einwirken und dort militärische Infrastruktur vernichten.

Reicht dies für eine Kriegswende aus?

Seine Einsatzfähigkeit bei den ukrainischen Streitkräften würde noch Monate dauern. Die Zeit spielt für die russische Seite. Allein, um die Brücke von Kertsch stark zu beschädigen, bedarf es zwanzig Taurus. Die Bundeswehr verfügt heute über gerade 150 solcher einsatzbereiter Raketen.

Am Ende bleibt es eine politische Drohung, die meines Erachtens Putin nicht zum Einlenken zwingen wird. Noch nicht.

Uwe-Gunther Schulze

Die Börsen brechen ein

Der amerikanische Präsident verhängt Zölle nach dem Gießkannenprinzip gegenüber 190 Staaten in der Hoffnung, seine eigene Wirtschaft zu stärken und vor ausländischer Konkurrenz zu schützen.

Das Gegenteil ist der Fall. Zölle verteuern die Waren, erschweren den freien Handel zum gegenseitigen Vorteil und führen zu Inflation.

In Amerika produzierte Autos sind und werden nicht billiger, als Importe aus China, schon der Lohnkosten wegen.

Unternehmen sind verunsichert. Die Aktionäre verkaufen. Notwendige Investitionen, die ihren Fortbestand sichern, bleiben aus. Die aktiennotierte Altersvorsorge in Amerika gerät ins wanken.

Selbst Freund Elon Musk wendet sich ab und spricht für Freihandelszonen. Bürger gehen auf die Straße und demonstrieren gegen die Trump-Politik.

Deutschland braucht stabile Regierungsverhältnisse und Europa eine starke, einheitliche Stimme um den schlimmsten Schaden von uns allen noch abwenden zu können.

Uwe-G. Schulze